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Kommunikation mit der Presse

Ein Journalist ruft an. Was tun?

Ein Journalist ruft an – Was tun?

Ein Anruf eines Journalisten kann überraschen – und verunsichern. Denn nicht immer verbirgt sich hinter einer Presse Anfrage ein harmloses Informationsgesuch. Viel häufiger ist sie der Ausgangspunkt einer medialen Kettenreaktion, die schnell Reputationsrisiken für Unternehmen, Unternehmer oder Privatpersonen mit sich bringen kann.

Die zentrale Frage lautet dann: Wie reagiere ich auf eine Presse Anfrage richtig? – Eine Frage, die uns bei LHR – Marken, Medien, Reputation – regelmäßig gestellt wird. Unsere Antwort bleibt stets dieselbe: Mit Vorsicht und Strategie!

Fehltritte im Umgang mit der Presse können nicht nur juristische, sondern auch wirtschaftliche und kommunikative Konsequenzen haben. Wer unüberlegt oder emotional reagiert, öffnet Tür und Tor für Missverständnisse, verfälschte Darstellungen – oder sogar rechtlich angreifbare Berichterstattung.

Typische Gründe für kritische Presseanfragen

  • Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet
  • Ein operativer Zwischenfall oder Skandal ist öffentlich geworden
  • Ein Mitarbeiter steht im Verdacht, sich unrechtmäßig verhalten zu haben
  • Ein Whistleblower hat Informationen weitergegeben
  • Ein medialer Shitstorm oder eine Social-Media-Welle wurde losgetreten

In all diesen Fällen entsteht medialer Druck – häufig mit dem Ziel, eine spannende Story zu liefern. Nicht selten soll der Befragte aus der Reserve gelockt werden. Daher gilt: Wer bei einer Presse Anfrage zu leutselig, emotional oder ausfallend reagiert, liefert die Schlagzeile oft gleich mit.

„Good News are Bad News“ – Warum Vorsicht geboten ist

Nachrichten funktionieren häufig nach einem einfachen Prinzip: Je kontroverser und emotionaler, desto besser. Daher kann selbst ein scheinbar harmloses Gespräch mit einem Journalisten gravierende Folgen haben. In solchen Situationen empfiehlt es sich, keine spontane Stellungnahme abzugeben, sondern zuerst rechtlichen Beistand einzuholen.

Ein erfahrener Anwalt für Presseanfragen hilft dabei, geeignete Strategien zu entwickeln, Risiken zu bewerten und sachlich fundierte, rechtssichere Aussagen vorzubereiten.

Sollte man auf eine Presse Anfrage überhaupt reagieren?

Die Antwort lautet: Ja – aber richtig. In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine vollständige Ignorierung selten vorteilhaft ist. Vielmehr sollten Sie mit kühlem Kopf und einer klaren Kommunikationslinie reagieren.

Zur professionellen Reaktion auf eine Presse Anfrage gehört insbesondere:

  • Die Dokumentation der Anfrage (schriftlich oder als Gedächtnisprotokoll)
  • Die Bewertung des Inhalts und der Absicht der Anfrage
  • Die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie – ggf. mit juristischer Unterstützung
  • Die Vorbereitung einer abgestimmten Antwort, idealerweise in Textform

Rechtsanwältin Birgit Rosenbaum betont dazu:

„Eine Presseanfrage ist grundsätzlich Teil eines sauberen journalistischen Prozesses und an sich nicht negativ. Entscheidend ist jedoch, wie professionell man damit umgeht. Die Reaktion beeinflusst maßgeblich die weitere Berichterstattung – und mitunter auch die eigene rechtliche Lage.“

Was Sie auf keinen Fall tun sollten

Emotionale oder impulsive Reaktionen führen selten zu einer Deeskalation. Ungeeignet sind insbesondere:

  • Drohungen oder Einschüchterungsversuche
  • Verleugnungen, die nachweisbar falsch sind
  • Bestechungsversuche oder das Angebot exklusiver Informationen ohne Absprache

Eine bessere Taktik ist es, ein persönliches Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt anzubieten. Dadurch verschafft man sich Zeit zur Beratung und zwingt den Journalisten zu sorgfältigerer Recherche. Kommt es dennoch zu einer einseitigen oder rufschädigenden Berichterstattung, ist es essenziell, zeitnah presserechtlich vorzugehen.

Was LHR für Sie tun kann

Unsere Kanzlei hat über 300 Verfahren gegen rechtswidrige Berichterstattung geführt – gegen Boulevardmedien ebenso wie gegen etablierte Institutionen wie die Stiftung Warentest oder große Online-Plattformen wie Google.

Wir unterstützen Sie mit:

  • Juristischer Soforthilfe bei akuten Presseanfragen
  • Entwicklung von Kommunikations- und Krisenstrategien
  • Schulungen zum richtigen Umgang mit Medien
  • Entfernung rufschädigender Inhalte aus Suchmaschinen
  • Durchsetzung von Gegendarstellungen, Unterlassungsansprüchen und Schadensersatz

Partner Dr. Niklas Haberkamm, LL.M. oec. ist einer der führenden Experten für Online-Reputation und hat Regierungen, internationale Unternehmen und Persönlichkeiten bei Fragen zu Hassrede, Medienmanipulation und digitalem Rufschutz beraten.

Fazit: Presseanfrage? Anwalt einschalten – und Ruhe bewahren!

Ein professioneller Umgang mit Presseanfragen ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Denn jede unbedachte Aussage kann zum Bumerang werden. Vertrauen Sie auf unsere langjährige Erfahrung im Medienrecht und lassen Sie sich bei Bedarf strategisch, kommunikativ und juristisch begleiten.

Was ist Reputationsmanagement?

Die Reputation eines Unternehmens oder einer Person ist wichtiger Bestandteil des Erfolgs einer Person oder eines Unternehmens. Reputationsmanagement hilft, den guten Ruf zu wahren, zu sichern und nach Reputationsverlust wieder neu aufzubauen. Reputationsmanagement ist Teil der Unternehmenskommunikation und hier insbesondere Wächterelement über Veröffentlichungen, Bewertungen und öffentlicher Mitbewerber-Aussagen.

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