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Sido ködert Raubkopierer und Megaupload wird abgeschaltet

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Amerika: Die Betreiber von „Megaupload“ und „Megavideo“ wurden inhaftiert und die Tauschbörsen durch das FBI abgeschaltet.

Deutschland: Ein Berliner Rapper, Darsteller im aktuellen Kinofilm „Blutzbrüdaz“ füttert die Tauschbörsen mit neuem Filmmaterial.

So oder so ähnlich könnten zwei Schlagzeilen lauten, die sich beide mit der Bekämpfung illegaler Downloads im Internet befassen.

Die Vorgehensweisen und rechtlichen Möglichkeiten von Rechteinhabern, die bestrebt sind, ihre urheberrechtlich geschützten Werke wie Filme, Songs etc. schützen zu lassen, sind mannigfaltig und in der Intensität und Wirkung unterschiedlich. Dies veranschaulichen die obigen Schlagzeilen. Dass Seiten abgeschaltet werden können und die Betreiber strafrechtlich verfolgt werden, wie derzeit die Betreiber von Megaupload, sind keine Neuigkeiten mehr.

Wir haben über ähnliche Fälle im Zusammenhang mit Kino.to berichtet.

Beinahe harmlos wirken daher die Bemühungen von Rapper Sido und der Produktionsfirma des Films Blutzbrüdaz, Constantin Film. Diese schleusen eigenständig Film-Dateien in entsprechende Tauschbörsen ein. Allerdings handelt es sich dabei um einen eigens hergestellten Clip. Dieser ist als entsprechende Filmdatei getarnt, so dass User ihn für den gesuchten Film halten. Wird der Download gestartet, richten sich nach ein paar Minuten die zwei Protagonisten an den Betrachter des Films. Sie kommen auf die Kamera zu, richten das Wort persönlich an den Zuschauer und versuchen diesem in deutlichen Worten zu schildern, warum es notwendig ist, für Filme zu bezahlen.

Vielleicht trägt diese Art von Konfrontation dazu bei, dass bei den Usern illegaler Tauschbörseninhalte ein Umdenken stattfindet. Denn in dem Spot von Sido und Co. wird verdeutlicht, wie aufwendig und kostspielig Kinoproduktionen sind und welchen Schaden der leichtfertige Umgang mit urheberrechtlich geschützten Werken verursachen kann.

Andererseits mutet es natürlich schon ein wenig merkwürdig an, wenn jemand, der sich nach eigenem Bekunden in seinen Liedern nicht besonders um Gesetze schert (SIDO steht übrigens für „super-intelligentes Drogenopfer“) und sogar vor körperlicher Gewalt nicht halt macht, seiner Zielgruppe nun weismachen möchte, dass ausgerechnet das für viele überhaupt nicht greifbare Urheberrecht gefälligst zu respektieren sei:

„Ey, Alter, isch heb´ hier die Uhren auf, klar?“

(cr/la)

(Bild: © Kess – Fotolia.com)

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