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Zeitreise: Wie Werbung früher war, bevor es Gesetze gab

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Früher ging es in der Werbung noch ganz anders zu als heute. In Deutschland ist die Werbung ohnehin weichgespült, bedingt durch die strengen gesetzlichen Vorschriften des deutschen und europäischen Gesetzgebers und auch dadurch, dass Werbetreibende selten den ihnen noch zur Verfügung stehenden Spielraum völlig ausschöpfen. Bekanntes und legendäres Beispiel ist die Benetton-Schockwerbung aus 1993 und 1994, die mit einem Hintern warb, auf dem „H. I. V. positive“ tätowiert war. Provokative Werbung ist seitdem kaum noch zu sehen.

Als professionelle Werbeagenturen aufkamen und die Wirtschaft auf Hochtouren lief, war das noch anders. Die fiktive US-Fernsehserie „Mad Men“, die teils auf historischen Abläufen beruht, gibt einen interessanten Einblick in die Denkweise der damaligen amerikanischen Werbeagenturen in den 1960 er Jahren, die den American Dream in Zeiten des Wirtschaftsbooms befördert haben.

Spiegel Online hat in seiner Rubrik „einestages“ unter dem Titel „Irre Reklame -Werben, bis der Arzt kommt“ in einer Fotogalerie einige sehr schöne und anschauliche Beispiele zusammengetragen.

Was einem heute unglaublich vorkommt, war damals selbstverständlich: Ein Säugling bekommt 7Up verabreicht. Tonic Water soll den Konsumenten fett wie ein Schwein werden lassen. Stillende Mütter trinken Bier. Luftgewehr als passende Geschenke auch für Kinder. Kokain-Zahnschmerz-Bonbons. Zigaretten, die bei Asthma-Anfällen helfen. Das von der heutigen Bayer AG damals patentierte und als Schmerz-und Hustenmittel vermarktete Heroin darf in dieser Sammlung natürlich nicht fehlen.

Der Blick auf diese historischen Werbeanzeigen verdeutlicht, was heute in der Werbung alles nicht mehr möglich ist. Auf der einen Seite steht die nicht-rechtliche Komponente, dass ein Konsument etwa für stillende biertrinkende Mütter kaum Verständnis hätte uns dadurch nicht zum Kauf der beworbenen Ware animiert würde. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche rechtliche Vorgaben. So dürfen in Deutschland zum Beispiel Kindersendungen im Fernsehen nicht durch Werbung unterbrochen werden. Gegenüber Kindern darf nicht für Zigaretten und Alkohol geworben werden. Zigarettenwerbung darf nicht mehr behaupten, Rauchen fördere die Gesundheit. Heroin zählt mittlerweile als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel.

Heute ist eben alles anders. Wenn das der Marlboro-Mann noch hätte erleben dürfen… (ca)

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Früh übt sich...Früher ging es in der Werbung noch ganz anders zu als heute. In Deutschland ist die Werbung ohnehin weichgespült, bedingt durch die strengen gesetzlichen Vorschriften des deutschen und europäischen Gesetzgebers und auch dadurch, dass Werbetreibende selten den ihnen noch zur Verfügung stehenden Spielraum völlig ausschöpfen. Bekanntes und legendäres Beispiel ist die Benetton-Schockwerbung aus 1993 und 1994, die mit einem Hintern warb, auf dem „H. I. V. positive“ tätowiert war. Provokative Werbung ist seitdem kaum noch zu sehen.

Als professionelle Werbeagenturen aufkamen und die Wirtschaft auf Hochtouren lief, war das noch anders. Die fiktive US-Fernsehserie „Mad Men“, die teils auf historischen Abläufen beruht, gibt einen interessanten Einblick in die Denkweise der damaligen amerikanischen Werbeagenturen in den 1960 er Jahren, die den American Dream in Zeiten des Wirtschaftsbooms befördert haben.

Spiegel Online hat in seiner Rubrik „einestages“ unter dem Titel „Irre Reklame -Werben, bis der Arzt kommt“ in einer Fotogalerie einige sehr schöne und anschauliche Beispiele zusammengetragen.

Was einem heute unglaublich vorkommt, war damals selbstverständlich: Ein Säugling bekommt 7Up verabreicht. Tonic Water soll den Konsumenten fett wie ein Schwein werden lassen. Stillende Mütter trinken Bier. Luftgewehr als passende Geschenke auch für Kinder. Kokain-Zahnschmerz-Bonbons. Zigaretten, die bei Asthma-Anfällen helfen. Das von der heutigen Bayer AG damals patentierte und als Schmerz-und Hustenmittel vermarktete Heroin darf in dieser Sammlung natürlich nicht fehlen.

Der Blick auf diese historischen Werbeanzeigen verdeutlicht, was heute in der Werbung alles nicht mehr möglich ist. Auf der einen Seite steht die nicht-rechtliche Komponente, dass ein Konsument etwa für stillende biertrinkende Mütter kaum Verständnis hätte uns dadurch nicht zum Kauf der beworbenen Ware animiert würde. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche rechtliche Vorgaben. So dürfen in Deutschland zum Beispiel Kindersendungen im Fernsehen nicht durch Werbung unterbrochen werden. Gegenüber Kindern darf nicht für Zigaretten und Alkohol geworben werden. Zigarettenwerbung darf nicht mehr behaupten, Rauchen fördere die Gesundheit. Heroin zählt mittlerweile als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel.

Heute ist eben alles anders. Wenn das der Marlboro-Mann noch hätte erleben dürfen… (ca)

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