"Görliwood“ – Markenschutz in letzter Sekunde!

Der Wettlauf um Markenschutz ist leise. Wer sich zu viel Zeit lässt kann für eine erfolgreiche Markenanmeldung beim DPMA zu spät kommen. Markenschutz für eine Marke beanspruchen zu können, ist die Grundlage für eine lukrative Monopolisierung der eigenen Produkte. Dieser Effekt des Markenschutzes ist nicht nur Unternehmen und Selbstständigen bewusst. Auch viele Städte erkennen langsam die Notwendigkeit einer Markenanmeldung und den Markenschutz als Wirtschaftsfaktor.

Der Weg zur Marke „Görliwood“

Ein Name kann sich im Wirtschaftsleben aus vielen, auch kuriosen Umständen als lohnenswert erweisen und damit für eine Markenanmeldung anbieten. Die Stadt Görlitz hat sich in den letzten Jahren als „Filmstadt“ etabliert. Nicht nur amerikanisch, auch deutsche Filmemacher schätzen die Kulissen sehr. Es drängt sich schon fast auf, diese Besonderheit zu kommerzialisieren. Schon 2003 ließen die Verantwortlichen der Stadt während der Dreharbeiten zum Hollywoodstreifen „In 80 Tagen um die Welt“ Postkarten mit dem passenden Namen „Görliwood“ anfertigen. Es hat jedoch fast 10 Jahre gedauert, bis Görlitz erkannte, dass man mit diesem Namen wirklich Geld verdienen kann. Dieser Erkenntnis folgte logischerweise der Schritt zur Markenanmeldung, um entsprechenden Markenschutz zu erlangen.  Anfang Februar 2013 brachte Görlitz die Namen „Görliwood“ und sicherheitshalber auch „Görlywood“ als Wortmarken zur Anmeldung beim Patentamt.

Markenschutz last minute!

Die Eintragung des Namens „Görliwood“ durch das Patentamt erfolgte am 22.05.2013. Gerade noch rechtzeitig für Görlitz, um sich Markenschutz zu sichern. Denn nur eine Woche später, am 28.05.2013, meldete eine Brauerei aus Görlitz den Namen „Görliwood“ ebenfalls  als Marke an beim Patentamt, allerdings für abweichende Waren/Dienstleistungen. Wer welche Absichten bei der Markenanmeldung hatte hat entzieht sich unserer Kenntnis. Der Konflikt um Markenschutz für „Görliwood“ zwischen der Stadt Görlitz und der Brauerei dürfte dennoch vorprogrammiert sein.

Bei der Anmeldung einer Marke, sollte man nicht nur die gewünschten Waren/Dienstleistungen genau überdenken. Zudem muss man den „stillen Wettlauf“ im Hinterkopf haben. Es kann immer sein, dass jemand anders schneller ist.

Fazit

Sobald Sie das wirtschaftliche Potenzial eines Namens erkennen, sollten Sie eine Markenanmeldung beim Patentamt anstreben. Wenn man sich Markenschutz sichert, sichert man sich nicht nur ein kleines Stück des Kuchens, sondern direkt den ganzen Kuchen – zumindest für die angemeldeten Waren und Dienstleistungen. Die Kosten halten sich im Rahmen – die Wertschöpfung ist groß. (af/ro)

(Bild: © apops – Fotolia.com)

Die mobile Version verlassen