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Wiki-Lynchjustiz

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Jaron Lanier hat dem Spiegel (aktuelle Ausgabe) ein bemerkenswertes Interview gegeben, in dem er auf die Gefahren der Mehrheitskultur im Internet aufmerksam macht. Meist ist es die Meinungs- und Pressefreiheit, mit der viele Forenteilnehmer, Blogger und Wiki-Freaks – etwa durch Veröffentlichung von Namen, E-Mailoder intimen Details ungeliebter Mitmenschen – Rechtsverletzungen zu rechtfertigen suchen und dabei sogar eine eigene künstliche Werte- und Rechtskultur erschaffen. Erlaubt ist die öffentliche Diffamierung, wenn der Angegriffene nicht nach den Regeln der Bloggermehrheit lebt. Solche „überlegene Meinungen“, so Lanier, könnten das Kollektiv irgendwann zur einzigen wahren Autorität erheben, wie man es aus totalitären Systemen kennt:

Schnell wird der Einzelne Opfer des Mobs; die Gefahr von Wiki-Lynchjustiz halte ich für sehr real. In der Wikipedia-Welt bestimmen jene die Wahrheit, die am stärksten besessen sind.“

Lanier greift dabei auch das Phänomen auf, dass diejenigen, die andere öffentlich anprangern selbst meist anonym bleiben:

Die Leute verraten ja nicht einmal ihren richtigen Namen. Die verstecken sich inter falschen, erfundenen Identitäten. Wer unsichtbar ist, ist unangreifbar. Die Wahrheit hingegen bekommen sie nur mit Verantwortlichkeit„.

Darüber sollten vor allem diejenigen Blogger einmal nachdenken, die schon das Anbringen eines Impressums für Zensur halten.

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